Montag, 26. April 2010

Weltmeister

Deutschland ist Weltmeister! 
Also jedenfalls fast. Geschlagen nur von Brasilien. China hat gemogelt und ist disqualifiziert. Nein, es geht nicht um Fußball, auch wenn es so klingt. 
Es geht um die Bundesregierung - jedenfalls soweit Deutschland betroffen ist -, um die Polizei und die vielen kleinen und großen anderen Behörden die unseren Staat ausmachen auf der einen Seite und Google auf der anderen Seite.
188 Anfragen wurden nämlich im (nicht besonders langen) Zeitraum von Juli 2009 bis zum Ende des vergangenen Jahres durch staatliche Einrichtungen an Google gestellt. Der Inhalt dieser Anfragen? Die Entfernung von Inhalten in diversen Googlediensten, seien es nun Videos auf Youtube, Einträge in Blogs wie diesem oder ganze Suchanfragen die aus Googles Websuche entfernt wurden.
Gut, Brasilien hat noch einmal 100 Anfragen mehr und China wird gar nicht erst aufgelistet, da dort Zensur ein Staatsgeheimnis ist und diese Daten nicht veröffentlicht werden dürfen, trotzdem hat sich Deutschland einen soliden dritten Platz gesichert und stellt für Europa sogar mit Abstand die Spitze der Anfragen dar (Großbritannien 59, Italien 57 und Spanien 32 sind die anderen europäischen Teilnehmer in den Top 10).
Zugegeben, was die Anzahl der Anfragen zu Nutzerdaten angeht ist Deutschland etwas abgeschlagen, Brasilien und die USA liegen da mit achtmal so vielen Anfragen deutlich weiter vorne, trotzdem ist Deutschland auch hier in den Top 10 zu finden.

Germany’s numbers are also high relative to other countries. A substantial number of the German removals resulted from court orders that relate to defamation in search results. In addition, we receive lists of URLs from BPjM (BPjM-Modul), a federal government youth protection agency in Germany, for sites that contain content that violates German youth protection law, like content touting Nazi memorabilia, extreme violence or pornography, and we may remove those search results from google.de. Approximately 11% of the German removal requests related to pro-Nazi content or content advocating denial of the Holocaust, both of which are illegal under German law.
 Heißt es dazu auf der Seite zu den besagten Anfragen. Das ist eine schöne Erklärung. Den Punkten die durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien angeführt werden, kann eigentlich niemand guten Gewissens widersprechen. Und genau da liegt das Problem. Wenn deshalb nur in Deutschland die Werte erhöht sind, heißt das, der Rest der Welt hasst Kinder bzw. liebt Krieg und Holocaust?
Muss wohl so sein.

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