Montag, 19. April 2010

Schwerkraft

Eigentlich hatte ich vor mich jetzt mit der Konvergenz und Beschränktheit mathematischer Folgen zu beschäftigen - sprich meine Matheaufgaben zu bearbeiten - , irgendwie muss man seine Zeit im Zug ja nutzen, stattdessen, wird es jetzt aber um Sir Isaac Newton oder besser zwei seiner Gesetze gehen.

Das Gesetz der Schwerkraft und das Gesetz der Trägheit.
Das Gesetz der Trägheit besagt, wie wir alle wissen, dass jedes Objekt das sich in einer Bewegung befindet, diese Bewegung solange weiterführt bis es durch eine Kraft in entgegengesetzer Richtung gebremst wird. Je schwerer das Objekt, umso größer muss dabei die Kraft sein um es zu stoppen.
Das Gesetz der Schwerkraft besagt, ganz grob gesagt, das Regen von oben nach unten fällt und nicht andersherum.
Das selbe gilt auch für Rollkoffer.
Besagter - augenscheinlich ziemlich schwere - Rollkoffer ist das angesprochene Objekt in diesem Fall.
Jetzt überlegen wir uns einmal, was passiert wenn man einen Koffer auf Rollen in einem Zug an das obere Ende einer Treppe stellt.
Natürlich auf die Seite mit den Rollen.
Und jetzt schlagen wir uns einmal alle gemeinsam mit der flachen Hand vor die Stirn.
Wie also zu erwarten bremst der Zug - das Aussteigen in voller fahrt ist ausgesprochen unbequem und umsteigen ist praktisch unmöglich, außer im ICE, da steigen die Türen dann gleich mit um - , der Zug bremst nichtmal besonders plötzlich oder schnell, also weit entfernt von einer Voll- bzw Notbremsung, er bremst einfach nur. Er bremst allerdings dennoch schnell genug um die Rollreibung der Rollen des Koffers zu überwinden - hier kommt die Trägheit ins Spiel - und damit den Koffer in Bewegung zu setzen. Der Koffer rollt also zufrieden auf die Treppe zu und - jetzt ist die Schwerkraft dran - fällt. Fällt mit einem schönen Überschlag - den Newton in seinem Grab sicher immitieren würde, wüsste er wie viel Beachtung man als Rollkofferbesitzer seinen Gesetzen schenkt - und wird am Fuß der Treppe von einem Geländer im Türbereich des Wagons gebremst.
Da ich nun aber in diesem Türbereich gestanden habe - ich wollte ja umsteigen, ich bin also an dieser Stelle für das Bremsen gewesen - hab ich das ganze hautnah erleben dürfen.
In dem Moment sind mir zwei Dinge eingefallen. Erstens, ein Koffer der eine Treppe herunterfällt ist ausgesprochen aufweckend, besonders wenn dieser in einem Meter entfernung aufschlägt. Zweitens, ob es wohl ein Rollkofferverbot gäbe, wenn dieser nun nicht von einem Geländer, sondern von einem Kinderwagen oder einem Schulkind gebremst worden wäre?
Die Kofferbesitzerin, hat diesen übrigens nachdem sie ihn wieder die Treppe hinaufgeschleppt hatte - daher meine Vermutung, dass der Koffer schwer gewesen sein könnte - diesen wieder auf die Rollen gestellt. Diesmal allerdings vor ihren Sitz, es werden also nur noch scharfe Kurven gefährlich.
Glück gehabt.

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