Donnerstag, 17. Februar 2011

Krieg und Frieden

All is fair in love and war
Oder wie es hierzulande bekannter ist, im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt. Wir alle kennen dieses Sprichwort, dass nun schon einige hundert Jahre auf dem Buckel hat. Dieses Sprichwort, dass seine Bedeutung über die Jahre verloren hat.

Kaum gibt es einen Anschlag irgendwo auf der Welt, wird einer der Politiker die sich gerade angesprochen fühlen behaupten es wäre "ein feiges Attentat" gewesen.
Das klingt total toll, feige will ja niemand sein und wenn man den Feind so beschimpfen kann, obwohl dieser gerade erfolgreich einen Angriff durchgeführt hat, dann ist das doch erstmal richtig super.
Also vorausgesetzt, dass man den Krieg gegen den Terror wirklich als Krieg sieht, das nehmen wir für den Moment einmal an.
Aber das zählt ja nicht nur für fiese Terroristen, auch für den Rest der Welt gibt es Regeln für den Krieg.
Man darf nur bestimmte Munition verwenden - andere Munition reißt große Löcher was sehr schön als "unnötiges Leiden" beschrieben und verboten worden ist (Sowas ist nicht neu, zur Zeit der Kreuzzüge wurde die Armbrust nur gegen Ungläubige - also Nicht-Christen - eingesetzt da diese vom Papst als Unmenschliche Waffe klassifiziert wurde. Wie gut das Nicht-Christen keine Menschen sind) -, man darf bestimmte Bomben nicht nutzen und mit Kriegsgefangenen muss man Human umgehen. Die Liste lässt sich beliebig Fortsetzen, die Beispiele hier sind.. nunja, nur Beispielhaft.
Diese Regeln haben den Zweck, den Krieg menschlich zu gestalten, ihn sauber und ordentlich zu machen. Und bieten gleichzeitig noch die Möglichkeit, sich moralisch über diejenigen zu heben, die sich nicht an die Regeln halten.
Regeln die absolut nicht durchzusetzen sind, an die sich also niemals alle halten werden.
Bevor wir darauf eingehen, erstmal noch zwei Beispiele, die sich ähnlich verhalten wie diese "versportlichung" des Krieges.
Nehmen wir erst einmal das moderne Sportfechten. Ursprünglich Kampf, dann Kampfsport jetzt nur noch Sport.
Ein Sport bei dem elektronische Sensoren nötig sind um zu wissen wer wen zuerst getroffen hat, hat mit Kampf nichts mehr zutun. Im Falle eines Kampfes wären beide tot. Aber ein Sport mit tollen sportlichen Regeln. Vielleicht sollten wir bei dem was nun vor sich geht auch nicht mehr von Krieg sondern von Kriegssport reden.
Oder stellen wir uns einen Schachspieler vor, einen wirklich guten Schachspieler. Einen Schachspieler der so von sich überzeugt ist, dass er mit 16 Bauern statt der üblichen Figuren antritt.
Und er gewinnt sogar.
Er verliert nur eben mehr Bauern als nötig wäre, aber Hauptsache er fühlt sich besser als der Gegner.
Die Tatsache, dass die Moralische Überlegenheit gegenüber dem Gegner im Kriegsfall eine Verkrüppelung der eigenen Möglichkeiten und daher Zwangsläufig auch Leben auf der eigenen Seite kostet, ist schlimm.
Sehr schlimm sogar.
Krieg soll nicht human sein.
Krieg muss seinen Schrecken behalten, um Krieg zu verhindern.

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