Mittwoch, 20. April 2011

Am Anfang, war das Wort

Über Sprache lässt sich viel sagen, viel vermuten.
So viel, dass sich schon an dieser Stelle ein Dilemma bildet.
Entweder diese einleitenden Sätze die von der Seitentrennung gefolgt werden, werden viel zu lang - und die eigentliche Trennung zwischen Einleitung und eigentlichem Text damit sinnlos - oder viel zu kurz, so dass keine wirkliche Einleitung zum Thema besteht sondern eben dieses nur Erwähnt wird. Die Erklärung dieser Problematik hat eben diese nun aber aus der Welt geschafft. Hurra.

Zurück zur Sprache.
Wie schon zuvor angesprochen, ist unsere Sprache nicht im Begriff zu sterben. Muss nicht gerettet werden und muss ganz sicher nicht davor bewahrt werden, sich zu verändern. Denn Sprache ist zuerst einmal die Sammlung von Begriffen, versehen mit Eigenschaften und Handlungen, Sprache beschreibt die Welt. Die Welt ist allerdings so unhöflich sich allzeit zu wandeln und somit ist auch die Sprache verpflichtet sich zu ändern.
Nicht das man entweder die Sprache oder die Welt davon abhalten könnte wenn man wollte, aber man sollte nicht einmal wollen.
Sprache, dass sind Begriffe - gut, es ist noch mehr, aber fangen wir mit den Begriffen an. Das wir ohne diese Begriffe nicht kommunizieren könnten - jedenfalls nicht in einem Maße das über das benennen von Gegenständen durch "daraufzeigen" hinausgeht - ist klar. Aber könnten wir ohne sie denken?
Oder anders gefragt, ist die Sprache die Mutter des Gedanken?
Könnte ich an ein rotes Auto denken ohne mir ein Bild des Begriffes vorzustellen der dort genannt wird? Und ist das wirklich von Bedeutung?
Denn klar ist, diese Frage kann nicht beantwortet werden. Denn wenn man jemanden wüsste, dessen Mangel an Sprache es ihm unmöglich macht sich diese Begriff vorzustellen, wird er ebenso nicht in der Lage sein zu beschreiben wie seine Vorstellung von einem roten Auto - das er nicht so nennt - aussieht. Außerdem wäre es unmöglich dieser Person klar zu machen, dass er an eben dieses Objekt denken soll.
Was sicher ist, ist folgendes. Sprache ist Wissen.
Wir alle wissen, dass 1776 die USA mit Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung offiziell vom Britischen Empire abgetrennt haben.
Oder?
Nein, eigentlich wissen wir überhaupt nichts. Wir kennen Begriffe die über andere Begriffe definiert sind und verbunden mit noch mehr Begriffen irgendwelche Fakten ergeben. Was auch der Grund ist, warum die Frage "Warum?" so wunderbar in der Lage ist jede Erklärung zu töten denn jeder dieser Begriffe ist irgendwann selbsterklärend definiert und kann damit nicht weiter hinterfragt werden.
Da Sprache also Wissen ist, kann man nur wissen indem man eine Sprache beherrscht? Ja.
Mit dem Erlernen einer Sprache, gewinnt man Wissen. Alles Wissen, dass in dieser Sprache vorhanden ist. Man wird nicht alles davon kennen, man wird nicht einmal einen Bruchteil davon verstehen, aber man öffnet sich den Weg zu diesem Wissen.
Nun ist es - an dieser Stelle fühle ich mich verpflichtet zu schreiben "meiner Meinung nach" obwohl es eigentlich jedem klar sein sollte, dass diese Einschränkung für jedes Wort auf diesen Seiten gilt (Zitate ausgenommen) und mir ist mehr als klar, dass die so gewählte Formulierung dadurch, dass jedem Leser bekannt sein MUSS dass es sich hier um nichts anderes als meine Meinung handeln kann, ausgesprochen respektlos ist, da sie unterstellt, dass jemand unter den Leser (und da alle es lesen, also eigentlich alle Leser) nicht in der Lage sind für sich selbst festzustellen, dass dies meine Meinung ist uns sonst nichts. Ich schweife ab. - meiner Meinung nach so, dass man nicht von einer Sprache in eine andere Übersetzen kann, denn Sprache ist eben nicht nur eine Sammlung von Begriffen, sie ist geprägt durch Kultur, die Umstände der Sprechenden, Erfahrungen der Redner. Selbst bei Sprachen die so dicht zusammen liegen wie das Englisch dass in den USA gesprochen wird und jenes das in Großbritannien beheimatet ist, ist eine wirkliche Übersetzung nicht möglich. Selbst zwischen zwei Personen, die die selbe Sprache sprechen ist eine Übersetzung nicht möglich.
Wenn zwei Personen die gleiche Geschichte erzählen - den gleichen Inhalt, ohne etwas hinzufügen oder auszulassen, ohne die Ausdrucksweise der Figuren oder ähnliches zu ändern, die gleiche Geschichte nur eben nicht mit dem komplett gleichen Wortlaut - werden es trotzdem zwei unterschiedliche Geschichten sein.
Da eine Übersetzung also nicht möglich ist, ist es auch nicht vollkommen möglich das Wissen anderer Sprachen zu erfahren ohne diese Sprache zu kennen.
Ein Glück, dass es auch in einer Sprache schon mehr Wissen gibt als man jemals erfassen könnte, selbst wenn es nicht genau das Wissen ist, was es vor der Übersetzung war und sogar wenn man das übersetzte Wissen komplett außen vorlässt.
Belassen wir es erst einmal dabei. Mehr davon... nun, wenn es weitergeht.

2 Kommentare:

  1. Hallo! Ich meine, es ist ja manchmal auch sehr schwer, die eigene Sprache ausgezeichnet zu beherrschen. Und eine fremde Sprache... einfach unmöglich.

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  2. Da die Sprache sich ständig wandelt kann man sie zu keinem Zeitpunkt vollständig beherrschen, ja; was allerdings den zweiten Teil angeht, liegt das in der Natur der Sache. Solange es sich dabei um eine fremde Sprache handelt, kann man sie nicht können. Es muss eine zweite, eigene Sprache sein. Wenn man den Punkt erreicht hat, ist es auch kein Problem diese ebenso gut zu beherrschen wie die Muttersprache.

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