Freitag, 11. März 2011

Überlebensinstinkt

Ich zitiere gerne.
Ein Zitat bietet die Möglichkeit belesen und - je nach dem welche Quelle man zitiert - glaubwürdig zu erscheinen ohne irgendetwas dafür tun zu müssen. Aber genug der Theorie, auf zum Zitat.
Wenn der Meeresspiegel steigt, dass ist doch dem Meer egal. Das ist schlimm für Holland.
Dieter Nuhr
Es geht um Umweltschutz.
Wobei ich da zuerst einmal klar stellen möchte, ich meine den mülltrennenden, Biodieseltankenden, spritsparenden, recyclenden, massentauglichen Umweltschutz den wir alle so toll finden. 
Nicht den idealistischen Umweltschutz der Leute die wirklich glauben das man auch Blattläuse retten muss und das Spargel unter den weißen Planen in ähnlichen Zuständen gehalten wird wie die Familie von Joseph Fritzl.
Gut, wäre das auch geklärt. Zurück zum Zitat.
Auch Holland ist es egal, ob das Meer steigt. Erstmal liegt Holland sowieso schon unter dem Meeresspiegel und außerdem ist Holland - wie der Name schon sagt - ein Land - oder genauer gesagt Teil eines Landes, der Niederlande - und allgemein betrachtet sind Länder nicht unbedingt für ihre persönliche Meinung bekannt sondern mehr für geographische Eigenheiten, Bodenschätze und dergleichen.
Dem Land ist es wie gesagt vollkommen gleichgültig auf welcher Seite der Küste - der nassen oder der sandigen - es jetzt liegt. Nur den Leuten die dort wohnen, denen ist es nicht egal.
Aber nehmen wir ein aktuelleres Beispiel.
Die UNO hat festgestellt, dass die Bienen sterben. Auf der Nordhalbkugel insgesamt bis zu 30% der Bienen, im Nahen Osten sogar bis zu 85%.
Das ist den Bienen sicher nicht egal - wobei die Durchschnittsbiene sowieso nicht einmal zwei Monate lebt und sicher ein ganz anderes Verhältnis zum drohenden Untergang hat - uns aber noch viel weniger.
Diese UNO Studie besagt auch ganz klar, dass die fehlenden Bienen Probleme in der Landwirtschaft verursachen könnten, da Pflanzen nicht bestäubt werden könnten.
Was demzufolge die Nahrungsmittelproduktion beeinträchtigt und dafür sorgt, dass wir alle verhungern werden. 
Oder mehr zahlen müssen. Beides nicht schön.
Und damit wären wir beim Punkt.
Umweltschutz.
Wir schützen nicht die Umwelt. 
Ich bezweifle ja sogar, dass wir die Umwelt überhaupt zerstören könnten, dass die Umwelt geschützt werden muss. Umwelt ist so ein umfassendes Konzept, dass eben diese Umwelt wohl nur zerstört wird, wenn die Sonne explodiert und den Planeten, dessen Umwelt gemeint ist, in Stücke reißt.
Wir schützen uns. 
Oder genauer gesagt, wir schützen den Zustand der Umwelt, an den wir uns gewöhnt haben und mit dem wir klar kommen.
Darwins berühmter Ausspruch vom "Survival of the fittest" ist falsch. 
War schon immer falsch. Zumindest wenn man darin "Das Überleben des Stärkeren" versteht. 
Also Fit in dem Sinne wie es auch Jogger verwenden um ihren lächerlichen Sport zu rechtfertigen - laufen um des Laufens willen... wie kommt man auf sowas?
Richtiger wäre "Survival of the most fitting", "Das Überleben des am besten passenden".
Dieses Konzept gilt für die gesamte Evolution. 
Auch die Menschliche - die übrigens nicht vorbei ist, die nur langsamer abläuft als es nötig wäre, da die (zweifellos von uns hervorgerufenen) Veränderungen in der Umwelt deutlich massiver ausfallen als wir uns anpassen - was beispielsweise die physiologischen Unterschiede zwischen Menschen in Afrika und den Bewohnern des Nordpolarkreises erklärt.
Nun ist der Mensch aber an einem Punkt an dem er - teils absichtlich oder im Falle des Klimawandels unabsichtlich - seine Umwelt an sich anpassen kann. 
Da wir aber an die aktuelle Umwelt angepasst sind, muss diese immer gleich bleiben, damit wir nichts ändern müssen.
Das ist ja auch ein gutes Ziel, mir persönlich ist Überleben deutlich wichtiger als Blattläuse, Bienen oder gefangener Spargel. 
Nun wird der Klimawandel uns wohl kaum alle Umbringen, aber ich behaupte mal, dass auch zukünftigen Generationen das Überleben wichtig ist.
Könnten wir also bitte damit aufhören zu behaupten die Umwelt schützen zu wollen? 
Das ist nicht nur grenzenlos arrogant, es ist gelogen.

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