Mittwoch, 3. November 2010

Es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung

Mittwoch 3.11.2010, 7:48 Uhr, Wind und Nieselregen.
RE7 nach Krefeld am Bahnsteig nicht auffindbar
7:53 Uhr, Datum und Wetter unverändert.
RB89 nach...Bielefeld? Paderborn? Irrelevant wo der Zug entgültiges Fahrziel hat, er ist nicht da und soweit will ich ohnehin nicht.
8:03 Uhr, immernoch Mitwoch, immernoch Wind und Regen - Herbstwetter.
Der verspätete Zug der Eurobahn (RB89) lässt sich blicken. Hurra, nur einer von zwei regulären Zugteilen, dass wird kuschelig.

8:04 Uhr
Durchsage im Zug "Bitte entschuldigen sie die verlangsamte Fahrgeschwindigkeit (der Fachbegriff lautet gottverdammt, geht das nicht schneller?!) aufgrund der Witterung sind die Gleise sehr glitschig, es hat sich ein Schmierfilm gebildet." Nun, jedenfalls mehr oder weniger der Wortlaut jener Durchsage.
ca. 8:15
Planmäßige Abfahrt des Anschlusszuges in Hamm - gut, da muss ich zugeben geraten zu haben. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch unterwegs dorthin.
8:29 Uhr
Ankunft am Hammer Hauptbahnhof, Fahrzeit laut Fahrplan 12 Minuten.
8:31 Uhr
Der eigentlich vor 30 Minuten dort abgefahrene RE7 fährt in Hamm ein.
8:40 Uhr
Durchsage am Bahnhof Hamm, der nächst mögliche Zug wird nicht nur 5-10 Minuten später sondern auch auf einem anderen Gleis einfahren.
8:44 Uhr
Wie angekündigt fährt der nächste Zug nicht pünktlich ab. Hatte ich erwähnt, dass es für die ersten beiden Verspätungen überhaupt keine Ansage gab?
8:53 Uhr
In dem Moment als der Plan doch wieder nachhause zu fahren Form annimmt taucht doch noch ein Zug auf. Mist.
8:55 Uhr
Es stellt sich heraus, dass der Schmierfilm offenbar nicht so schlimm sein kann, dieser Zug schafft es mit normaler Geschwindigkeit zu fahren und hat an meinem Reiseziel sogar nur noch 8 statt zuvor 11 Minuten Verspätung.

Wenn das jetzt nur einmal vorkommen würde, aber mit diesen Zuständen ist jedes Jahr zu rechnen. Ebenfalls darf man getrost davon ausgehen, dass mit dem ersten Frost die Züge der Privatbahnen - in meinem Fall ist die Eurobahn zuständig - nicht mehr pünktlich fahren werden, üblicherweise machen die Trittbretter an den Türen bei Temperaturen jenseits des Gefrierpunktes Probleme. Und sollte es, Gott bewahre, auch nur eine Handvoll Schneeflocken geben die Richtung Gleisbett fallen und anderthalb Meter über dem Boden schmelzen, dann fährt erstmal gar nichts mehr.
Wie gesagt, ist damit jedes Jahr zu rechnen. Auch die Bahn muss mittlerweile wissen, dass soetwas vorkommt. Man ist schließlich gewarnt worden.
Natürlich ist niemand für das Wetter verantwortlich, nicht einmal die Bahn. Wohlaber trägt man die Verantwortung dafür wie man mit der Witterung umgeht.
Und da die Probleme nie dauerhaft sondern immer nur in den ersten Tagen dieser "extremen" Witterungen auftreten, sollte man doch meinen, dass es eine Lösung gibt?
Anders ist schwer zu erklären warum der erste Frost im Dezember Züge lahmlegt, deutlich geringere Temperaturen im Februar aber keinen Einfluss mehr haben.
Sicher, eventuell erübrigt sich das Problem irgendwann, globale Erwärmung sei dank, aber zu heiß ist ja auch keine Lösung für die Bahn. Oder jedenfalls nicht für ICE fahrende Schulklassen.

Bitte kühl und trocken lagern, von Feuer und direkter Sonneneinstrahlung fernhalten?
Auch keine Option, wenn das Wetter das Fahren zulässt, wird gestreikt.

PS: Um nicht nur über die Bahn herzuziehen, auch die Autofahrer waren offenbar nicht vorbereitet, aufgrund von multiplen Verkehrsunfällen im Stadtgebiet Essen war im Fahrplan der Busse und Straßenbahnen mit bis zu 15 Minuten Verspätung zu rechnen.

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