Sonntag, 20. April 2008

Find out for yourself



"Get the facts"



Wer in den vergangenen Tagen Videos auf Googles Videoportal YouTube genossen hat und dabei einen Blick auf die dort gezeigte Werbung warf, wird ohne Zweifel sowohl den Titel als auch das oben stehende Zitat wiedererkennen.




Was ebenso Werbung für ein Lexikon oder eine der Suchmaschinen, die im deutschen Fernsehen mit unreifen Avokado und Zahnstochern werben sein könnte, ist vielmehr ein Aufruf, sich die Fakten über ein anderes Unternehmen zu beschaffen.

Es geht um nichts anderes als Scientology. Die selbsternannte "Church of Scientology".

So gern ich würde, da kann ich nichts gegen sagen: Es steht Google frei, die Werbung zu schalten, für die gezahlt wird. Vollkommen egal ob diese jetzt für eine Kirche, einen Internetshop oder einen Hersteller von biologischen Kampfstoffen wirbt.

Was allerdings erstaunt, ist die öffentliche Werbung für diese sogenannte Kirche. An keiner Kirche (in diesem Fall das Gebäude, nicht die Einrichtung), die ich in letzter Zeit gesehen habe, hing ein Schild.

"Die ersten 100 Taufgänger bekommen ein gratis 'Jesus ist für mich gestorben' T-Shirt und einen Kelch Messwein. Bewerben sie sich jetzt bei der Katholische Kirche."

Und auch in den gigantischen Weiten des Internets ist mir bisher keine Werbung wie

"Judaism: 3500 years, still no messiah. Join us now!"

aufgefallen.

Das wirft die Frage auf, warum Scientology für sich werben muss. Wenn man dort die Fakten oder sogar die Erleuchtung findet, dann sollten die Mitglieder doch in Scharen angelaufen kommen.  Warum braucht man also Werbung?

Vielleicht weil die Geschichte der Scientology-Religion auf den Büchern eines Science-Fiction-Autors beruhen? Aber das kann nicht die Antwort sein, sonst wäre man doch zur Zeit in den USA nicht so aufgeregt wegen dem Besuch von Obiwan Kenobi, oder?

Vielleicht weil die "Gottheit" dieser Kirche ein Weltraum Kriegerfürst ist, der in DC-8 Flugzeugen zur Erde gereist ist (zu sehen auf der Abbildung)? Andererseits war der Gründer der am schnellsten wachsenden Religion dieser Tage ein Kriegsherr aus dem mittleren Osten, der eine Sechsjährige geheiratet hat...



Beides könnte der Grund sein.


Oder vielleicht das  seltsame Verhalten hochrangiger Scientologen, gut erkennbar am Aushängeschild Tom Cruise. Es könnte auch daran liegen, dass jeder der einsieht, dass Scientology nicht die Wahrheit bietet die man sucht, mit Drohanrufen terrorisiert und durch die Organisation von Freunden und Verwandten (sofern diese auch Scientologen sind) getrennt wird.

Was immer der Grund ist, egal ob man es nun eine Sekte, ein Unternehmen oder eine Kirche nennt: Scientology hat es geschafft, sich unbeliebt zu machen. Innerhalb weniger Monate hat sich eine massive Front gegen Scientology formiert. Man erinnere sich an das Video von Tom Cruise, das Anfang 2008 sowohl Internet, als auch Fernsehen dominierte.

Anonymous.

Kein Anführer, keine feste Struktur. Aber massive Protestaktionen vor Scientology-Zentralen (jüngst auch in Berlin) sowie Angriffe auf die Internetpräsenz des Unternehmens und eine Vielzahl von Online-Protesten (beispielsweise eine Vielzahl an YouTube-Videos) gegen die angebliche Kirche.

In diesem Sinne, preist Xenu!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen