Montag, 28. Januar 2008

Unrechtsstaaten #42

Man nehme Ost und West Deutschland mit der zugehörenden Mauer, man nehme die Religiösen Konflikte Indiens vor der Abspaltung Pakistans, man nehme die Unterdrückung der Schwarzen im Apartheitsstaat Südafrika und man nehme eine Hand voll Atomwaffen. Man vermenge alles gründlich und platziere es an der Küste des Mittelmeeres.


Was erhält man?

Den Gottesstreiter (Gen 32,29),  besser bekannt als Israel.

Blicken wir zurück:

Juni 1967: Israel erobert und besetzt den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem.

1981: Israel annektiert die Golanhöhen und den Bewohnern dieser Region wurde die israelische Staatsbürgerschaft in Aussicht gestellt.

2008: Mit Ausnahme der Sinai-Halbinsel stehen die oben genannten Gebiete immernoch unter israelischer "Verwaltung".

In diesen (ursprünglich arabischen) Gebieten leben - nach Schätzungen der Regierung des Staates Israel - fast eine halbe Millionen Israelis, was kaum verwunderlich scheint, da das Bewohnen dieser Gebiete - neben einigen netten Nachbarn der "feindlichen" Religion und gelegentlichen Angriffen durch die Armee oder militante Suizidalkrieger - steuerliche Vorteile und staatliche Förderung mit sich bringt. Das widerum verwundert sehr, wenn man bedenkt, dass der Ausbau der israelischen Siedlungen in den besetzten Zonen offiziell gestoppt werden sollte.

Deutschland hatte seinen antifaschistischen Schutzwall, Israel hat seinen Terrorabwehrzaun. Dieser ist allerdings nur zu einem Bruchteil auf isrealischem Grund und Boden errichtet und verhindert an manchen Stellen, dass Dörfer zu ihren Feldern - und damit zur Wirtschaftsquelle der örtlichen Bauern - reisen können.

Und zuletzt der neuste Streich: Strom und Nahrungsmittel sind für das Volk hinter der Mauer nicht mehr erlaubt, egal was die Regierung sagt, sogar in Palaestina  reißt man nicht einfach eine Mauer ein um Lebensmittel aus Ägypten zu besorgen. Vom Strom gar nicht zu sprechen, da sind die einzigen die sich freuen die Verfechter von Kyoto und Bali zusammen mit Green Peace.

Da stellt man sich doch einige Fragen: Zum Beispiel warum die USA dieses Regime unterstützen (Gut, die Frage erübrigt sich angesichts der früheren "Kunden" Amerikanischer Unterstützung - der Irak, Pakistan, die Taliban um nur einige zu nennen) oder warum ein solcher Staat - der gerne mal seine Grenzen ausweitet - ein Atomwaffenarsenal besitzt, das mit Sicherheit  reicht um mehr Vernichtung als alle Kreuzzüge zusammen anzurichten. Vielleicht hatte Kanada recht damit, sowohl die USA als auch Israel auf die Liste der folternden Staaten zu setzen, auch wenn potentielle internationale Verwicklungen dafür gesorgt haben, dass die Liste schnell wieder geändert wurde.

Und zum guten Schluss noch, da wir in einer Zeit leben, in der mehr oder weniger schlechte Nazi-Vergleiche zum guten Ton gehören: Der Gazastreifen mit seinen schönen Mauern erinnert mich an das Warschauer Ghetto!

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